KOMITEE-SALON: Die Stillstellung des Politischen. Extremismusprävention als polizeiliche Ordnung?

Köln | Alte Feuerwache | Diskussionsveranstaltung mit der Politologin Julika Bürgin

Liebe Freund*innen, liebe Unterstützer*innen,

wir laden Sie und Euch ganz herzlich für Dienstag, den 27. September um 18:30 Uhr zu unserem ersten KOMITEE-SALON in die Alte Feuerwache nach Köln ein. Zu Gast sein wird die Politologin und Erziehungswissenschaftlerin Julika Bürgin. Mit ihr werden wir über Die Stillstellung des Politischen. Extremismusprävention als polizeiliche Ordnung? sprechen.

Der „Kampf gegen jeden Extremismus“ ist in aller Munde. Die „wehrhafte Demokratie“ wird zunehmend angerufen, um die „offene Gesellschaft“ oder „unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung“ (fdGO) zu beschützen. Nicht nur Politik und Medien verlangen nach der „wehrhaften Demokratie“ – wie jüngst Bundespräsident Walter Steinmeier anlässlich des staatlichen Gedenkens an das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen.

Mittlerweile berufen sich selbst Vereine, Initiativen oder Bildungsträger mit antifaschistischem und antirassistischem Grundkonsens darauf. Was 2010 im Rahmen der Proteste gegen die sogenannte Extremismusklausel noch abgelehnt wurde, wird nun von damals kritischen Akteur*innen im Kampf gegen Rechtsextremismus herangezogen, um „die Demokratie zu retten“. Ein jüngeres Beispiel ist etwa die Kampagne gegen die staatliche Förderung der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, in deren Rahmen ein Vorschlag für ein „wehrhaftes Demokratie-Gesetz“ veröffentlicht wurde.

Wir sprechen mit der Politologin und Erziehungswissenschaftlerin Julika Bürgin über Bedeutung und demokratische Gefahren der Extremismustheorie und deren Verbindungslinien zur „wehrhaften Demokratie“ und fdGO. Können diese Konzepte brauchbare Werkzeuge zum Schutz der Demokratie sein? Oder verhindern sie gerade notwendige politische Diskussionen und Prozesse? Welches Demokratieverständnis wird dabei festgeschrieben? Und gibt es aus radikal-demokratischer Sicht Alternativen zum Vorgehen gegen rechte und autoritäre Formierungen?

Julika Bürgin ist Professorin am Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt. Zuvor war sie viele Jahre in und mit Gewerkschaften aktiv – insbesondere in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung. Ihre thematischen Schwerpunkte sind emanzipatorische und politische Bildung, aktuell forscht sie zur Politik der Demokratiebildung. 2021 hat sie das Buch „Extremismusprävention als polizeiliche Ordnung?“ veröffentlicht. Das Buch kann als Open Access Version hier kostenlos heruntergeladen werden: https://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik_soziale_arbeit/produkte/details/46526-extremismuspraevention-als-polizeiliche-ordnung.html


Die Stillstellung des Politischen. Extremismusprävention als polizeiliche Ordnung?
Diskussionsveranstaltung mit der Politologin Julika Bürgin

27. September 2022
um 18:30 Uhr
Alte Feuerwache (Großes Forum)
Melchiorstraße 3 | 50670 Köln


Wer sich inhaltlich schon etwas auf die Veranstaltung einstimmen möchte, dem legen wir dieses Interview ans Herz, das Britta Rabe für unsere INFORMATIONEN mit Julika Bürgin geführt hat: https://www.grundrechtekomitee.de/details/die-stillstellung-des-politischen-extremismuspraevention-als-polizeiliche-ordnung-ein-gespraech-mit-julika-buergin

Wir freuen uns, euch am 27.9. in der Alten Feuerwache zu sehen und mit euch zu diskutieren!

Britta Rabe und Michèle Winkler






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