Dortmunder Kunstverein| Themenabend Unselfing Führung und Vortrag
Dortmunder Kunstverein
Kurator:innenführung durch die Ausstellung "unselfing" mit anschließendem Vortrag von Prof. Dr. Albert Neben (RUB) zu dem Thema "Wer bin ich? Transformationen des Ich und Erinnerungen an EntgrenzungserfahrungnAlbert Newen studierte von 1985 bis 1990 Philosophie, Psychologie und Geschichtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau und an der Universität Bielefeld, wo er 1994 mit der Dissertation Kontext, Referenz und Bedeutung. Eine Bedeutungstheorie singulärer Terme bei Eike von Savigny und Wolfgang Spohn promoviert wurde. Ab 1996 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn, wo ersich 2001 mit Theorien des Selbstbewusstseins habilitierte. 2002/03 war erFellow am Hanse-Wissenschaftskolleg. 2003 wurde er als Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes andie Universität Tübingen berufen. Seit 2007 lehrt er als Professor fürPhilosophie mit Schwerpunkt Philosophie des Geistes an der Ruhr-Universität Bochum. (Quelle: Wikipedia, 01.02.2024)
Zur Ausstellung Unselfingn
Das Selbst als eine kontinuierliche Erfahrung und abgegrenzte Entitätanzunehmen, ist eine Leistung des menschlichen Gehirns und dient gleichzeitig kulturell als wichtige Grundlage für den in westlichen Gesellschaften dominierenden Individualismus. Durch den Einfluss gesellschaftlicher Entwicklungen und technischer Mittel wie sozialer Medien, Künstlicher Intelligenz und Neurowissenschaften, wird diese Annahme herausgefordert. Ein Infragestellen, wie es die irische Philosophin Iris Murdoch (1919-1999) bereits 1971 mit dem Begriff „Unselfing“ (Entselbsten) vorschlägt, kann gerade jetzt eine sowohl künstlerisch als auch persönlich widerständige Position ermöglichen.
Mit neu entwickelten Performances, Installationen und interaktiven Formaten sowie in Videos und Malerei wird in der Ausstellung die Erfahrung der Selbstauflösung erkundet: Möglichkeiten fluider Identitäten, des Absterbens eines Teils des Ichs und der Verwandlungeines anderen sowie Gefühle der Empathie und des Einsseins mit der umgebenden Welt – mit Menschen oder anderen Spezies, der Natur. Von vermischter Autorenschaft, dem sich Auflösen im Kollektiv bis zu körperlich undpsychisch entgrenzenden Erfahrungen durch Meditation, Trance, Schmerz oder chemische Substanzen sucht die Ausstellung einen Weg und Zustand der Selbstlateralität, der Empathie und des Glücks zu skizzieren.
mit Arbeiten von: assume vivid astro focus (avaf), Yael Bartana, Cevdet Erek,Ja Jess, Jessy Razafimandimby, David Reiber Otálora, Lillian Schwartz, Yuri Yefanov
Kuratiert von Rebekka Seubert
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Die Latscher:innen waren eine proletarische Jugendbewegung zur Zeit des deutschen Faschismus, von der Kurt Piehl in seinem Roman "Latscher, Pimpfe und Gestapo" eindrücklich berichtet. Laut seiner Mutter war der Begriff "Latscher" vor 1933 ein "Schimpfwort, das die Spießer den wandernden Arbeiterjugendlichen nachriefen". Nach 1933 wurden sie so zum Gegenentwurf der "Marschierer" und lieferten sich Schlägereien mit Hitlerjugend und Polizei. Ihr Treffpunkt befand sich lange Zeit am Brügmannplatz und viele der Latscher:innen entstammten dem proletarischen Dortmunder Norden.
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